IPv6-Adressverteilung:
Die IPv6-Konfiguration von Hosts kann folgendermaßen erfolgen:
– manuell: alle Eigenschaften werden vom Administrator per Skript oder direkt auf dem System durchgeführt
– per SLAAC (Stateless Address Autoconfiguration): Präfixe und Standardgateway werden durch Router-Advertisements geliefert
– der Host bildet sich durch verschiedene Varianten seine eigene, eindeutige IPv6-Adresse (EUI-64, Randomized Identifier, Privacy Extensions nach RFC 4941)
– optional können zusätzliche Informationen per DHCPv6 bezogen werden (z.B. DNS-Suffix, DNS-Server, SIP-Server, etc.)
– per Stateful Address Autoconfiguration: Die Konfiguration erfolgt vollständig (soweit möglich) durch DHCPv6
IPv6-Adressverteilung durch DHCPv6:
– DHCPv6 ist ein eigener Dienst und nicht mit DHCP (implizit: DHCPv4) kompatibel
– Die verwendeten Ports sind 546/udp (Client) und 547/udp (Server)
– DHCPv6 ist in RFC 3315 standardisiert und muss stateless und stateful unterstützen
– Wie unter DHCPv4 kann ein DHCP Relay Agent eingesetzt werden
– DHCPv6-Server werden auf der Multicast-Adresse FF02::1:2
(All_DHCP_Relay_Agents_and_Servers) angesprochen
DHCPv6 Nachrichtentypen:
Stateless DHCPv6 – der Client erhält das Präfix und das Standardgateway über RA, das O-Flag ist gesetzt
Stateful DHCPv6 – der Client erhält nur das Standardgateway über RA, das M-Flag ist gesetzt