Das habe ich mir verdient. Auf dem Rücken der Ausgebeuteten und Unterdrückten. Ich arbeite viele Stunden pro Tag! Am Untergang der Menschheit, gut – aber was soll ich schon dagegen tun? Armer Mensch! Usw.
Dabei gibt es Menschen, die ihr eigenes Hirn benutzen, ihren eigenen Sinnen trauen, ihr eigenes Tempo an den Tag legen. Echte Unternehmer, Schöpfer, Potential-Entwickler. Nicht die aufgezogenen Affen und ferngesteuerten Verbraucher, die sich als einzige, bedauernswerte Orientierung die Dicke des eigenen Portemonnaies als Reflexvisier vors schlafende Auge setzen lassen haben. Richtige Vorbilder, Wegbereiter, Forscher und Lehrmeister! Sepp Holzer, zum Beispiel, der „Agrar-Rebell“ – lesenswert sein Buch „Permakultur“. Ebenso wie die zahlreichen Beispiele in „Drawdown – der Plan“ von Paul Hawken. Wie immer fällt mir dabei auch Waldemar Zeiler und sein sehr lesenswertes Werk „Unfuck the economy“ ein, das ich mittlerweile gern verschenke. Ebenso erhellend und positiv aufrüttelnd, etwas zu unternehmen, sind die Beispiele, die in Ruttger Bregman’s „Im Grunde gut“ aufgeführt sind.
Auch der Rückgriff auf Frederic Laloux‘ visueller Zusammenfassung seiner Abhandlung „Reinventing Organizations“ hilft, neben den analysierenden Werken wie Dr. med. Mirriam Prieß‘ „Zeit für einen Spurwechsel“ und anderen, sowie gegen die aktuellen, stets deprimierenden Nachrichten, Ansätze zu finden, es ab sofort und jeden Tag besser zu machen – und besser scheint so einfach: den Gefühlen, die jeder von uns in sich trägt, entsprechend.
Ein paar Fakten möchte ich mir notieren. Solche Zusammenfassungen helfen mir, gegen ewig Gestrige ein bisschen standhaft bleiben zu können, ohne in die Verzweiflung zurück zu fallen:
- Wald in der Fläche eines Fußballfeldes bindet 150 Tonnen CO2.
- es gibt mehr Bäume auf der Erde als Sterne in unserer Galaxie, der Milchstraße
- das Böse ist stärker, doch das Gute kommt häufiger vor (Danke, Rutger Bregman!)
Nehmen wir die Aufzählung aus der Reihe „Erlebnis Erde: Unsere Welt aus dem All“ (ARD-Mediathek: Folge 1, Folge 2, Folge 3) dagegen:
- 30 Fußballfelder Wald gehen pro Minute verloren
- es findet ein massives Korallensterben im mittlerweile zu sauren und zu warmen Meer statt
- es erfolgt weltweit flächendeckend ein nie dagewesener, industrialisierter und täglich erweiterter rücksichtsloser Rohstoff-Abbau
- diese Rohstoffe werden mit jeglichen verfügbaren Energiequellen zu Abfall umgewandelt, der in die Luft, unter die Erde und ins Wasser gedrückt wird
- das künstliche Licht in der Nacht verändert unsere Umwelt und uns
- die Städte wachsen exponentiell und in wahnwitzigem Tempo: Shenzhen wurde vom Fischerdorf zum Moloch mit 11 Mio. Menschen; zusammen mit den umliegenden, ehemaligen Dörfern ist ein Industrie-Schwergewicht mit 60 Mio. Menschen in 35 Jahren entstanden. Tokio wächst weiter und ist jetzt bei 38. Mio. Einwohnern
- mit Palmöl-, Soja- und Rapsfeldern, in denen durch Düngung das Leben in den letzten Jahrzehnten ebenso ausgerottet wurde wie auf den europäischen und amerikanischen Monokulturen, werden den Lebewesen angefangen von den Insekten bis hin zu den Prädatoren jeglicher Raum auch außerhalb der Menschenansammlungen genommen
- trotz aller wissenschaftlichen Nachweise, täglichen Dokumentationen und seit Jahrzehnten geführten politischen Quäkereien steigen sämtliche Emissionen stark an. Die aufgeführten, lächerlichen Scharaden der etablierten Wirtschaftssysteme, dümmliches Green-Washing und sämtliche öffentlichkeitswirksame Propaganda befeuern diese menschenverachtende Entwicklung
Der Mensch ist ohne Natur, ohne Umwelt und ohne Mitlebewesen nicht überlebensfähig.
Die Passivität, in der der Großteil der Menschheit eingeschlafen ist und als Kollektiv traumwandlerisch die 35, 40, 60 und mehr Stunden pro Woche abarbeitet, dabei mit Konsum alle sichtbaren, fühlbaren und erlebten eigenen, menschlichen, naturgegebenen Widerstände des Körpers und des Geistes zu ersticken versucht und mit einem äußerst profanen „…wie vor hundert Jahren – da landen wir ja auch wieder im Mittelalter“ gegen die zahlreichen guten, logischen und nachweisbaren Ansätzen zur Transformation raus aus dem hausgemachten Chaos und zudem noch gegen sich selbst argumentiert… das ist doch nicht neu.
Die Menschen der Bandkeramik sind verschwunden – neueste Untersuchungen zeigen: sogar ziemlich plötzlich. Die reichen Aztheken waren schnell passé, inklusive ihrer gesamten Kultur. Die Hunnen, die Römer, die Nazis, die UdSSR und der kommunistische Block, die DDR… Schaben und Ratten haben so viele Generationen von Menschen „mit dem richtigen und alternativlosen System“ kommen und gehen sehen. Entscheidungen im Millisekundentakt von Entscheidern. Entscheider-Algorithmen. Entscheider-Statistiken. Für wen? Wozu?
Und es ist wenig lustvoll anzuschauen, dieser Sumpf des Konservativen, ein Ersticken jeglicher Innovation und Kreativität. Pfui bäh! Das zeige ich meinem Sohn nicht, das weiß ich, und meine Frau mag das auch nicht!
Auch jetzt sind gerade die, die sich an die Hebel hochgeboxt haben, wieder einmal nur blind und verhalten sich offensichtlich sehr dumm, trotten einer Generation wichtiger Tüchtiger nach der anderen hinterher und spielen ohne jeglichen Zwang russisches Roulette mit Macht, Glanz und Glorie.
Mehr nicht. Dumme Affen!
Die Erde geht deswegen nicht unter. Hinter dem Wahnsinn geht es weiter. Die Sonne lacht und mit ihr mein Herz!